Wie kann man bei sich im Garten die Diversität fördern? Welche einheimischen Pflanzen eignen sich besonders gut für unsere Gärten und welche weniger?
Dies waren zwei der vielen Fragen, welche Nadia Clavadetscher am vergangenen Samstag beantwortete. Sie ist die Schlossgärtnerin der Kyburg und wurde dieses Jahr bereits das zweite Mal vom Forum-21 Illnau-Effretikon für einen Vortrag gebucht.
Bei herrlichem Wetter versammelten sich die Teilnehmenden um 10:30 Uhr für einen Spaziergang bei der Moosburg in Effretikon, um über die einheimischen Pflanzen informiert zu werden. Vielleicht weil es gleich zur Begrüssung vom Forum-21 Team etwas zu Trinken und einen kleinen Snack gab, war die Stimmung von Beginn weg ausgezeichnet.
Nadja Clavadetscher hat ein unglaublich grosses Wissen über unsere heimische Pflanzenwelt und ebenso eine unterhaltsame wie humorvolle Art zu Referieren. In gut 75 Minuten hatten die Teilnehmenden viele Möglichkeiten auf dem Spaziergang Fragen zu stellen. Zudem identifizierte Nadja Clavadetscher für uns verschiedenste Pflanzen am und auf den Wegen entlang der Moosburg und dem Grendelbach.
Ein besonders spannender Tipp war, dass auch Pflanzen und Gemüse Ferien benötigen und man daher möglichst jedes Jahr die Beete wechseln soll. Weil jede Pflanze und jedes Gemüse ihre ganz bestimmen Nährstoffe aus der jeweiligen Erde benötigen. Wenn man nicht wechselt, dann laugt man die Erde zu stark aus.
Das führte direkt zum zweiten Tipp, nämlich, dass ein Garten möglichst vielfältig bepflanzt werden sollte. Dies wiederum führt dazu, dass man dabei stark auf die jeweiligen Standortbedingungen der Pflanzen achten sollte.
Nadja Clavadetscher machte zum Abschluss eine Aussage, welche wohl alle Teilnehmenden zum Nachdenken brachte: Wir sollten mutiger sein in unseren Gärten, loslassen von vorgefertigten Meinungen und weniger bekämpfen. Mit bekämpfen meinte sie dabei vor allem die Lebewesen, bei welchen wir meinen, dass diese langfristig schädlich sind. Nein, wenn man sie lässt, dann verschwinden diese auch meistens wieder. Der Kreislauf der Natur hält sich gut in der Balance.
Serge Grünwald, Effretikon, 13.7.22